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SuedOstEuropa- Tour

Von Silvio Sürth
mit Fotos von Silvio

Wie jedes Jahr versuche ich meine Erlebnisse in einen Bericht zu schreiben. Doch dieses Jahr tue ich mich sehr schwer. Alles in einem Bericht zu erfassen würde die Speicherkapazität meines PCs sprengen. Schon bei der Überschrift habe ich mein erstes Problem. Nenne ich es „Südosteuropa Tour?", Hundegebell Tour?" oder „Wir haben Überlebt-Tour?". Aber ihr habt ja schon gelesen wofür ich mich entscheiden werde.

Zuersteinmal die Routenbeschreibung und die ist einfach. Viermal die Richtung ändern und dann den direkten Weg nach Hause. Zuerst immer Richtung Osten, über Österreich, Slowakei, Ungarn bis zum Dreiländereck von Rumänien, Moldawien und Ukraine. Anschließend rechts in Richtung Süden abbiegen und immer der Küstenstraße am schwarzen Meer entlang, über Bulgarien bis in die Türkei. Jetzt wieder rechts abbiegen in Richtung Westen und durch Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kosovo an die Adriaküste in Albanien. Zum Schluss noch einmal rechts abbiegen und in nördliche Richtung, durch Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien immer die Küstenstraße entlang. Ab Slowenien über Österreich den direkten Weg nach Leverkusen.

Bis Ungarn waren die Straßen noch akzeptabel, aber ab Rumänien bis Montenegro waren sie überwiegen in einem katastrophalen Zustand. Die schlimmsten Straßen hatten wir in Rumänien, Bulgarien und Albanien. Ich kann nur jedem davon abraten dort nachts oder bei Regen zu fahren. In Bulgarien, vom schwarzen Meer in Richtung türkische Grenze haben wir uns verfahren und sind über die 99 und nicht wie beabsichtigt die 9 gefahren. Es war nicht nur ein grosser Umweg, wir brauchten für 40km, mit nur einer Zigarettenpause, ca. 2 ½ Stunden. Wir begegneten keinem Menschen. Es war eine absolut einsame Strasse. Wenn es noch irgendwo eine Rückzugsmöglichkeit für Bären und Wölfe gibt, dann war es hier.

In Südosteuropa sieht man noch zahlreiche Ochsen u. Eselskarren aberauch viele Kreuze am Wegesrand. Die sollen aber nicht Dracula oder andere Vampire aus Transylvania fern halten. Sie bestätigen nur, dass die suedosteuropäischen Länder, die Länder mit den meisten Verkehrstoten in Europa sind. Bei den Straßen und dem rücksichtslosen Fahrstil wundert mich das nicht.

Die Österreicher haben für unsere Durchfahrt von jedem 21€ für Straßen- und Tunnelnutzungsgebühr berechnet. Wird Zeit, dass wir dieses auch in Deutschland einführen.

Moldawien und Ukraine haben wir nicht befahren. Kinder die uns normalerweise den ganzen Weg über immer wieder mit einem Handwinken grüßten, bewarfen uns an dem Dreiländereck in der Stadt Galati mit Steinen. Der Grenzposten auf der rumänischen Seite gab uns zu verstehen bzw. fragte uns, ob wir lebensmüde sind. Wenn wir mit den Motorrädern da rüber fahren, kommen wir nicht mehr lebend zurück. Auch dass wir Angaben über unser mitgeführtes Bargeld machen sollten, beunruhigte uns doch etwas. Jetzt reichte uns ein Grenzfoto vom Dreiländereck.

Von Kosovo haben wir weder ein Grenz- noch Länderfoto gemacht. Ein Soldat verbot uns im militärischen Grenzgebiet das Fotografieren und 70 Euro, nur damit wir in Kosovo rein und ein Foto machen dürfen, hielten wir für zu teuer.

Bei der Ausreise aus Bulgarien überprüften die Grenzbeamten noch einmal Pass und Fahrzeugpapiere. Die Einreise in die Türkei sollte sich etwas anders gestalten. Schon bei dem Versuch vom ersten Türkei-Länderschild ein Grenzfoto zu machen, wurden wir von einem schreienden und sehr deutlich machenden Soldaten mit Gewehr im Arm daran gehindert. Verunsichert fuhren wir zum Grenzhäuschen. Erste türkische Kontrolle. Pass, Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte (PFgrV). Wir dürfen weiterfahren bis zum zweiten Grenzhäuschen. Wieder Kontrolle mit PFgrV. Alles OK und weiterfahren. Drittes türkisches Grenzhäuschen mit Kontrolle von PFgrV. Wir durften nicht weiterfahfren. Der Beamte gibt mir zu verstehen, ob ich einen Stempel haben möchte und verunsichert nicke ich. Er durchsucht jede Seite meines Passes mehrfach, wird laut und zeigt mit der Hand zurück zum letzten Kontrollhäuschen. Aus seinem Türke-Englisch versteh ich nur, ob ich keine Englisch kann und seine Stimme wird lauter. Er schreit mich an und zeigt zurück. Verunsichert fahren wir einfach zurück in Richtung des zweites Grenzhäuschen. Auf halben Wege stehen weitere Einreisende an einer Wechselstube und zeigen auf ein Gebäude. Wieder Kontrolle mit PFgrV und hier gab es einen Stempel für die Einreise in den Pass. Also erneut zum dritten Grenzhäuschen und Kontrolle mit PFgrV und der zuvor fehlende Einreisestempel. Jetzt hatte ich auch seine Frage von vorhin verstanden. Hast du einen Stempel? Spritpreise in der Türkei liegen bei ca 2€/Liter.

Auf unserer Tour ist uns einiges vor das Motorrad gelaufen. Schlangen, Eichhörnchen, Hühner, Katzen, Hunde, Rinder, Esel, Pferde und ein Fisch. Selbst die Vögel haben einen Vogel. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass meine Knieprotektoren auch meine Kniescheibe vor Vogelschlag schützen. Am lustigsten fand ich die zwei Möwen, die im Futterstreit ihren Fisch vor uns auf die Straße verloren, von oben vor unsere Motorräder flogen und sich auf der Strasse um den Fisch zankten. Keinem ist was passiert, nur der Fisch hat mit Sicherheit nicht überlebt. Im nachhinein finde ich es sehr amüsant, dass wir auch noch eine Gefahr von oben hatten. Worauf sollten wir noch alles achten. Auf die rücksichtslose Fahrweise der Anderen? Auf die extrem schlechten Straßen, bis hin zu fehlenden Kanalabdeckungen? Auf die Tiere? Auf Hunde die einem ans Leder wollen? Auf die zahlreichen Radarkontrollen? Kinder die mit Steinen werfen?

Anziehend sind die Alarmanlagen der Suedosteuropäer. Die reagieren auch auf Lärm. Mit der Harley durch einen Ort, wo rechts und links Autos parken ... hat was ... :-)

Ab Rumänien wurden es immer mehr Hunde auf den Straßen. Sie gehören keinem und machen meistens einen verwilderten Eindruck. An allen möglichen Futter-Stellen betteln sie um Essen und manche mögen keine Motorradfahrer. Wir hatten zahlreiche Erlebnisse.

In einerStadt hatten wir uns verfahren und als wir drehen wollten kam ein Schäferhund mit viel und lautem Gebell über eine Wiese auf uns zu gesprintet... nur noch Vollgas und weg! Drehen und zurück wollten wir beide nicht mehr und so fuhren wir lieber einen Umweg. Wir fuhren auf einen Parkplatz um eine Pause zu machen. Plötzlich wieder ein Hund mit viel Gebell ... Vollgas und weg. In vielen Orten rannte uns ein kläffender Hund hinterher oder sprang von der Seite aus vor das Motorrad. Einmal hatten wir ein ganzes Rudel der „möchte gerne Wölfe" im Schlepptau. Dann ist auch die rote Ampel egal...Vollgas und weg.

An der Grenze von Rumänien nach Bulgarien wartete schon ein Hund auf uns, der einen freundlichen Eindruck machte und wir wagten uns ein Grenzfoto zu machen. Als wir weiterfahren wollten, merkte der liebe Hund das es von uns nichts zu Fressen gibt und er wurde zum bösen Hund. Mit viel Gebell schnappte er nach Klaus und wieder einmal ... Vollgas und weg.

In der Stadt sehen wir, wie ein Mann einen Hund füttert. Er schmeißt den Leckerbissen für den Hund einfach auf die Straße vor einen vorbeifahrenden PKW. Da der Hund schon am humpeln war, kannte er wohl die Gefahr und wartete mit dem Fressen, bis der PKW vorbei war. Ein anderes mal überholte uns ein PKW und kurze Zeit später hatte ein Hund beim Überqueren der Straße weniger Glück. Das Gejammer des verletzten Hundes läuft mir jetzt noch nach. Anscheinend leben in Südosteuropa viel zu viele Hunde. Es sind Länder in denen die Hunde fast allen egal sind. Wir haben gesehen wie sie getreten, geschlagen oder mit Steinen beworfen wurden. Immer wieder sahen wir einen toten Hund am Straßenrand liegen. Die Beziehung der Suedosteuropäer zu Hunden kann ich nicht verstehen, aber es hat mich die ganze Tour stark mitgenommen. Meine nächste Spende geht an die rumänische Hundehilfe. Erst ab Kroatien hatte es den Anschein, die gehören die Hunde zu jemanden. Aber auch hier hörte man nachts immer einen Hund bellenoder jaulen.

Endlich zu Hause und was höre ich? Hundegebell! Nur war es diesmal kein verwilderter Hund der mir ans Leder möchte, sondern mein Hund, der sich einfach nur freute, dass ich wieder zurück bin.

Wenn ich mir jetzt die Frage stelle, hat diese Reise einen Wiederholungwert? ist die Antwort ein klares NEIN. Jedes Land hat mit Sicherheit seine schönen Seiten, seine eigene Kultur die es lohnt kennen zu lernen. Aber wer mich kennt der weiß, mir geht es im Motorradurlaub um das Fahren und der Kontakt zu den Menschen. Dieses war bei dieser Tour eher nicht gut. Oft hatte ich bei der Ausreise aus einem Land das Gefühl, endlich durch.

Vielleicht bin ich als Hundefreund auch nur durch die hundebezogenen Erlebnisse voreingenommen und beurteile das ganze falsch. Geplante Ruhetage haben wir nur einen Tag gemacht und so dauerte unsere Reise nur 14 Tage und nicht wie geplant 20 Tage.

Gebietsweise war es sehr schön und vor allem die Küstenstraße an der Adria gehört zu einer der schönsten Straßen in Europa. Nur die Hotels haben wir in Kroatien als viel zu überteuert angesehen.

Überall konnte man mit (VISA) Karte zahlen. Nur wir hatten anscheinend oft das Problem, dass das Kartenlesegerät defekt war.

Auf die Frage: „Wo ist es in Europa am schönsten?", ist die Antwort leicht. In Norwegen, entlang der zahlreichen Fjorde. Wenn der Einwand kommt „ist mir zu weit oder zu teuer", empfehle ich immer noch die polnische Ostseeküste.

Falls du doch einmal eine Tour durch SüdOstEuropa planst, solltest du den Reiseführer "Molwanien, das Land des schadhaften Lächelns" vorher zu lesen. ;-)   www.molwanien.de   Buch kann ich dir ausleihen.

weitere Bilder unter www.ssuerth.de

SuedOstEuropa- Tour

Von Silvio Sürth
mit Fotos von Silvio

Wie jedes Jahr versuche ich meine Erlebnisse in einen Bericht zu schreiben. Doch dieses Jahr tue ich mich sehr schwer. Alles in einem Bericht zu erfassen würde die Speicherkapazität meines PCs sprengen. Schon bei der Überschrift habe ich mein erstes Problem. Nenne ich es „Südosteuropa Tour?", Hundegebell Tour?" oder „Wir haben Überlebt-Tour?". Aber ihr habt ja schon gelesen wofür ich mich entscheiden werde.

Zuersteinmal die Routenbeschreibung und die ist einfach. Viermal die Richtung ändern und dann den direkten Weg nach Hause. Zuerst immer Richtung Osten, über Österreich, Slowakei, Ungarn bis zum Dreiländereck von Rumänien, Moldawien und Ukraine. Anschließend rechts in Richtung Süden abbiegen und immer der Küstenstraße am schwarzen Meer entlang, über Bulgarien bis in die Türkei. Jetzt wieder rechts abbiegen in Richtung Westen und durch Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kosovo an die Adriaküste in Albanien. Zum Schluss noch einmal rechts abbiegen und in nördliche Richtung, durch Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien immer die Küstenstraße entlang. Ab Slowenien über Österreich den direkten Weg nach Leverkusen.

Bis Ungarn waren die Straßen noch akzeptabel, aber ab Rumänien bis Montenegro waren sie überwiegen in einem katastrophalen Zustand. Die schlimmsten Straßen hatten wir in Rumänien, Bulgarien und Albanien. Ich kann nur jedem davon abraten dort nachts oder bei Regen zu fahren. In Bulgarien, vom schwarzen Meer in Richtung türkische Grenze haben wir uns verfahren und sind über die 99 und nicht wie beabsichtigt die 9 gefahren. Es war nicht nur ein grosser Umweg, wir brauchten für 40km, mit nur einer Zigarettenpause, ca. 2 ½ Stunden. Wir begegneten keinem Menschen. Es war eine absolut einsame Strasse. Wenn es noch irgendwo eine Rückzugsmöglichkeit für Bären und Wölfe gibt, dann war es hier.

In Südosteuropa sieht man noch zahlreiche Ochsen u. Eselskarren aberauch viele Kreuze am Wegesrand. Die sollen aber nicht Dracula oder andere Vampire aus Transylvania fern halten. Sie bestätigen nur, dass die suedosteuropäischen Länder, die Länder mit den meisten Verkehrstoten in Europa sind. Bei den Straßen und dem rücksichtslosen Fahrstil wundert mich das nicht.

Die Österreicher haben für unsere Durchfahrt von jedem 21€ für Straßen- und Tunnelnutzungsgebühr berechnet. Wird Zeit, dass wir dieses auch in Deutschland einführen.

Moldawien und Ukraine haben wir nicht befahren. Kinder die uns normalerweise den ganzen Weg über immer wieder mit einem Handwinken grüßten, bewarfen uns an dem Dreiländereck in der Stadt Galati mit Steinen. Der Grenzposten auf der rumänischen Seite gab uns zu verstehen bzw. fragte uns, ob wir lebensmüde sind. Wenn wir mit den Motorrädern da rüber fahren, kommen wir nicht mehr lebend zurück. Auch dass wir Angaben über unser mitgeführtes Bargeld machen sollten, beunruhigte uns doch etwas. Jetzt reichte uns ein Grenzfoto vom Dreiländereck.

Von Kosovo haben wir weder ein Grenz- noch Länderfoto gemacht. Ein Soldat verbot uns im militärischen Grenzgebiet das Fotografieren und 70 Euro, nur damit wir in Kosovo rein und ein Foto machen dürfen, hielten wir für zu teuer.

Bei der Ausreise aus Bulgarien überprüften die Grenzbeamten noch einmal Pass und Fahrzeugpapiere. Die Einreise in die Türkei sollte sich etwas anders gestalten. Schon bei dem Versuch vom ersten Türkei-Länderschild ein Grenzfoto zu machen, wurden wir von einem schreienden und sehr deutlich machenden Soldaten mit Gewehr im Arm daran gehindert. Verunsichert fuhren wir zum Grenzhäuschen. Erste türkische Kontrolle. Pass, Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte (PFgrV). Wir dürfen weiterfahren bis zum zweiten Grenzhäuschen. Wieder Kontrolle mit PFgrV. Alles OK und weiterfahren. Drittes türkisches Grenzhäuschen mit Kontrolle von PFgrV. Wir durften nicht weiterfahfren. Der Beamte gibt mir zu verstehen, ob ich einen Stempel haben möchte und verunsichert nicke ich. Er durchsucht jede Seite meines Passes mehrfach, wird laut und zeigt mit der Hand zurück zum letzten Kontrollhäuschen. Aus seinem Türke-Englisch versteh ich nur, ob ich keine Englisch kann und seine Stimme wird lauter. Er schreit mich an und zeigt zurück. Verunsichert fahren wir einfach zurück in Richtung des zweites Grenzhäuschen. Auf halben Wege stehen weitere Einreisende an einer Wechselstube und zeigen auf ein Gebäude. Wieder Kontrolle mit PFgrV und hier gab es einen Stempel für die Einreise in den Pass. Also erneut zum dritten Grenzhäuschen und Kontrolle mit PFgrV und der zuvor fehlende Einreisestempel. Jetzt hatte ich auch seine Frage von vorhin verstanden. Hast du einen Stempel? Spritpreise in der Türkei liegen bei ca 2€/Liter.

Auf unserer Tour ist uns einiges vor das Motorrad gelaufen. Schlangen, Eichhörnchen, Hühner, Katzen, Hunde, Rinder, Esel, Pferde und ein Fisch. Selbst die Vögel haben einen Vogel. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass meine Knieprotektoren auch meine Kniescheibe vor Vogelschlag schützen. Am lustigsten fand ich die zwei Möwen, die im Futterstreit ihren Fisch vor uns auf die Straße verloren, von oben vor unsere Motorräder flogen und sich auf der Strasse um den Fisch zankten. Keinem ist was passiert, nur der Fisch hat mit Sicherheit nicht überlebt. Im nachhinein finde ich es sehr amüsant, dass wir auch noch eine Gefahr von oben hatten. Worauf sollten wir noch alles achten. Auf die rücksichtslose Fahrweise der Anderen? Auf die extrem schlechten Straßen, bis hin zu fehlenden Kanalabdeckungen? Auf die Tiere? Auf Hunde die einem ans Leder wollen? Auf die zahlreichen Radarkontrollen? Kinder die mit Steinen werfen?

Anziehend sind die Alarmanlagen der Suedosteuropäer. Die reagieren auch auf Lärm. Mit der Harley durch einen Ort, wo rechts und links Autos parken ... hat was ... :-)

Ab Rumänien wurden es immer mehr Hunde auf den Straßen. Sie gehören keinem und machen meistens einen verwilderten Eindruck. An allen möglichen Futter-Stellen betteln sie um Essen und manche mögen keine Motorradfahrer. Wir hatten zahlreiche Erlebnisse.

In einerStadt hatten wir uns verfahren und als wir drehen wollten kam ein Schäferhund mit viel und lautem Gebell über eine Wiese auf uns zu gesprintet... nur noch Vollgas und weg! Drehen und zurück wollten wir beide nicht mehr und so fuhren wir lieber einen Umweg. Wir fuhren auf einen Parkplatz um eine Pause zu machen. Plötzlich wieder ein Hund mit viel Gebell ... Vollgas und weg. In vielen Orten rannte uns ein kläffender Hund hinterher oder sprang von der Seite aus vor das Motorrad. Einmal hatten wir ein ganzes Rudel der „möchte gerne Wölfe" im Schlepptau. Dann ist auch die rote Ampel egal...Vollgas und weg.

An der Grenze von Rumänien nach Bulgarien wartete schon ein Hund auf uns, der einen freundlichen Eindruck machte und wir wagten uns ein Grenzfoto zu machen. Als wir weiterfahren wollten, merkte der liebe Hund das es von uns nichts zu Fressen gibt und er wurde zum bösen Hund. Mit viel Gebell schnappte er nach Klaus und wieder einmal ... Vollgas und weg.

In der Stadt sehen wir, wie ein Mann einen Hund füttert. Er schmeißt den Leckerbissen für den Hund einfach auf die Straße vor einen vorbeifahrenden PKW. Da der Hund schon am humpeln war, kannte er wohl die Gefahr und wartete mit dem Fressen, bis der PKW vorbei war. Ein anderes mal überholte uns ein PKW und kurze Zeit später hatte ein Hund beim Überqueren der Straße weniger Glück. Das Gejammer des verletzten Hundes läuft mir jetzt noch nach. Anscheinend leben in Südosteuropa viel zu viele Hunde. Es sind Länder in denen die Hunde fast allen egal sind. Wir haben gesehen wie sie getreten, geschlagen oder mit Steinen beworfen wurden. Immer wieder sahen wir einen toten Hund am Straßenrand liegen. Die Beziehung der Suedosteuropäer zu Hunden kann ich nicht verstehen, aber es hat mich die ganze Tour stark mitgenommen. Meine nächste Spende geht an die rumänische Hundehilfe. Erst ab Kroatien hatte es den Anschein, die gehören die Hunde zu jemanden. Aber auch hier hörte man nachts immer einen Hund bellenoder jaulen.

Endlich zu Hause und was höre ich? Hundegebell! Nur war es diesmal kein verwilderter Hund der mir ans Leder möchte, sondern mein Hund, der sich einfach nur freute, dass ich wieder zurück bin.

Wenn ich mir jetzt die Frage stelle, hat diese Reise einen Wiederholungwert? ist die Antwort ein klares NEIN. Jedes Land hat mit Sicherheit seine schönen Seiten, seine eigene Kultur die es lohnt kennen zu lernen. Aber wer mich kennt der weiß, mir geht es im Motorradurlaub um das Fahren und der Kontakt zu den Menschen. Dieses war bei dieser Tour eher nicht gut. Oft hatte ich bei der Ausreise aus einem Land das Gefühl, endlich durch.

Vielleicht bin ich als Hundefreund auch nur durch die hundebezogenen Erlebnisse voreingenommen und beurteile das ganze falsch. Geplante Ruhetage haben wir nur einen Tag gemacht und so dauerte unsere Reise nur 14 Tage und nicht wie geplant 20 Tage.

Gebietsweise war es sehr schön und vor allem die Küstenstraße an der Adria gehört zu einer der schönsten Straßen in Europa. Nur die Hotels haben wir in Kroatien als viel zu überteuert angesehen.

Überall konnte man mit (VISA) Karte zahlen. Nur wir hatten anscheinend oft das Problem, dass das Kartenlesegerät defekt war.

Auf die Frage: „Wo ist es in Europa am schönsten?", ist die Antwort leicht. In Norwegen, entlang der zahlreichen Fjorde. Wenn der Einwand kommt „ist mir zu weit oder zu teuer", empfehle ich immer noch die polnische Ostseeküste.

Falls du doch einmal eine Tour durch SüdOstEuropa planst, solltest du den Reiseführer "Molwanien, das Land des schadhaften Lächelns" vorher zu lesen. ;-)   www.molwanien.de   Buch kann ich dir ausleihen.

weitere Bilder unter www.ssuerth.de



Bild 1/19
Rumänien, das Land der Pferde- Esel-, u. Ochsenkarren


Bild 2/19


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Hunde, wo man auch hinsieht oder anhält, ...


Bild 4/19
... immer wieder Hunde.


Bild 5/19
Wenn einmal neue Strassen ....


Bild 6/19
... ist es ein Traum zu fahren.


Bild 7/19
Hier ist einmal ein fehlender Gullydeckel. Nur dieses Mal durch einen Reifen gekennzeichnet.


Bild 8/19
Immer wieder Hunde am Straßenrand.


Bild 9/19
Normale Straßenverhältnisse in Sueosteuropa.


Bild 10/19
Noch guter Hund. Gleich (ohne Foto) boeser Hund!


Bild 11/19


Bild 12/19


Bild 13/19


Bild 14/19
Links müsst ihre euch Klaus vorstellen, als wir hier eine Rast machen wollten und der Hund bellend aus dem Gebüsch ... Vollgas und weg!


Bild 15/19
Keine Worte. Nur Mitleid.


Bild 16/19
Ab Kroatien sind die Straßen wieder OK ...


Bild 17/19
... und die Küstenstrasse gehört mit Sicherheit ...


Bild 18/19
.. zu den schönsten Straßen in Europa.


Bild 19/19
Daheim endlich ein Hund, der nicht bettelt oder mir ans Leder will. Sondern nur bellte und jaulte, weil er sich einfach nur freute.